Haus Wiesengrund

Wir hatten eine Woche Bauernhofurlaub auf Hof Wiesengrund im Juli 2014 gebucht. Leider haben wir aber unseren Urlaub nicht angetreten, sondern sind noch am selben Nachmittag zurück nach Hause gefahren, da wir so enttäuscht waren von der Situation vor Ort.

Als erstes wurde uns unsere Ferienwohnung gezeigt, in der wir uns überhaupt nicht wohlfühlten. Es war ein Hochsommernachmittag mit viel Sonnenschein und wir mussten alle Lichter anschalten, da es uns in der Wohnung so duster vorkam. Die Inneneinrichtung fanden wir karg, spärlich und lieblos und das Badezimmer altmodisch und ungepflegt. Die Fotos auf der Homepage von Hof Wiesengrund, die wir uns zuvor natürlich angeschaut hatten, zeigten dagegen eine helle und freundliche Wohnung. Um diese erste Enttäuschung zu verdauen, wollten wir uns den Bauernhof anschauen, denn den hatten wir bis dahin noch gar nicht entdeckt. Da wir den Vermieter nicht finden konnten, fragten wir die Mutter des Vermieters nach dem Weg. Den Vermieter selbst oder seine Frau hatten wir bis dahin noch gar nicht gesehen. Man gelangt zum Bauernhof, indem man die zum Gelände gehörige Spielwiese überquert und durch eine Baumreihe von Tannen geht. Auf der Spielwiese fiel uns ein Sandkasten auf, der mannshoch mit Drahtzaun umzäunt war und in unseren Augen eher einem Gefängnis ähnelte als einem Sandkasten. Angekommen auf dem "Bauernhof" fanden wir eine kleine Scheune mit drei Schweinen, einen Pferch sowie eine Weide mit ein paar Kühen und einem Lama vor, jedoch keine Stallungen oder andere Nebengebäude, wie wir sie auf einem Bauernhof erwartet hatten. Unter einem Bauernhof stellen wir uns ein Ensemble aus Wohn- und Wirtschaftsgebäuden vor. Wir hatten den Eindruck, dass hier weder Acker- noch Viehwirtschaft betrieben wird.

Notdürftig mit Plastikstäben und Drahtseilen von der Kuhweide abgetrennt befand sich der "Schwimmteich": eine Grube gefüllt mit dreckigem Wasser, die schwarze Teichfolie schaute am Rand heraus. Der "Schwimmteich" war umgeben von blankem, matschigem Erdboden, Teichfolienresten und Müll. Der Erdaushub lag noch direkt neben der Baustelle. Auf der Homepage hatten wir jedoch gelesen, dass der Schwimmteich 2012 fertig gestellt werden sollte. Während wir uns noch am Nachmittag des Anreisetages auf der Homepage vergewisserten, dass der Schwimmteich 2012 hätte fertiggestellt werden sollen, so lasen wir am späten Abend desselbigen Tages, dass er nun erst 2014 fertiggestellt werden würde. Wir fühlten uns betrogen.

Wir waren von der Situation so schockiert, dass wir unseren Jahresurlaub hier nicht verbringen wollten. Wir machten den Vermieter ausfindig, um ihm von unserer Enttäuschung zu erzählen und um ihn zu bitten, einen Teil des bereits vollständig gezahlten Buchungspreises zurückzuzahlen. Wir traten ihm höflich und sachlich entgegen, doch nach kurzer Zeit merkten wir, dass der Vermieter nicht mit sich reden ließ, unfreundlich und aufbrausend war. Das Gespräch entwickelte sich zu einem lautstarken Streit, der damit endete, dass der Vermieter uns seines Grundstückes verwies und uns aufforderte, die Wohnungsschlüssel auszuhändigen. Daraufhin reisten wir ab.

Am folgenden und darauffolgenden Tag riefen wir ihn an, um zu einer gütlichen Einigung zu gelangen. Beide Telefonate wurden jäh vom Vermieter durch Auflegen beendet. Um uns von einer schlechten Online-Bewertung abzuhalten, teilte er uns dann schriftlich mit, er mache einen vorbeugenden Unterlassungsanspruch geltend, und drohte bei Nichtbeachtung mit Schadenersatzansprüchen und Unterlassungsklage.

Wir haben nun Anzeige erstattet wegen Betrugs, unser gespartes Geld haben wir jedoch nicht wiederbekommen und natürlich bleiben die Enttäuschung, der Ärger und die Wut, dass wir um unseren Jahresurlaub gebracht wurden.